Lage und Verkehrsanbindung
Das Stadion liegt am nördlichen Ende des Münchner Stadtbezirks Schwabing-Freimann in der Fröttmaninger Heide und ca. 9,8 km Luftlinie vom Marienplatz entfernt. Durch die direkte Lage am Autobahnkreuz München-Nord (A 9/A 99) und der relativen Nähe zum Autobahndreieck Feldmoching (A 99/A 92) ist ein zügiges Verkehren von und zu den Spielen in Verbindung mit dem direkt an der Arena befindlichen rund 11.000 Pkw fassenden Parkhaus gewährleistet. Im Süden erfolgt die Anbindung über die Anschlussstelle München-Fröttmaning-Süd (A 9). Im Norden wird die Arena aus Richtung Westen über die AS München-Fröttmaning-Nord (A 99) bzw. aus Richtung Osten über das Autobahnkreuz München-Nord und die Anschlussstelle München-Fröttmaning-Süd erreicht.
Durch einen etwa zehnminütigen Fußmarsch über die Esplanade kann vom Stadion aus der U-Bahnhof Fröttmaningerreicht werden. Hier verkehrt die Linie U6 der Münchner U-Bahn. Ca. 16 min dauert die Fahrt in die bzw. aus der Münchner Innenstadt. Reisende, die über den Münchner Hauptbahnhof anreisen, müssen in die S-Bahn (mit Umstieg am Marienplatz) umsteigen, um die U6 zu erreichen. Alternativ können die U-Bahn Linien U1, U2, U7 und U8 (Umstieg am Sendlinger Tor) oder die U-Bahn Linien U4 und U5 (Umstieg am Odeonsplatz) benutzt werden. Auch die Anreise über den Münchner Ostbahnhof erfordert den Umstieg auf die S-Bahn oder die U-Bahn Linie U5. Für eine Anreise vom Flughafen München aus kommt eine ca. 40-minütige S-Bahn-Fahrt zum Bahnhof Marienplatz hinzu. Zur Entlastung der U-Bahn steht bei einigen Heimspielen des FC Bayern zusätzlich eine kostenlose Busverbindung vom S-Bahnhof Donnersbergerbrückefür die Anreise zu Verfügung.
Charakteristika des Stadions
Kapazität
Die Allianz Arena ist, bis auf das nicht verschließbare offene Dach, ein geschlossenes reines Fußballstadion, welches seine internationale Kapazität von 69.344 Sitzplätzen (bis August 2012 66.000) annähernd gleichmäßig auf drei Ränge verteilt: unterer ≈25.000, mittlerer ≈24.000 und oberer ≈22.000 Sitzplätze. Der Neigungswinkel variiert hierbei von 24° im unteren, über 30° im mittleren, bis auf 34° im oberen Rang. Zu den 67.812 Sitzplätzen zählen die 2.152 Business- (mittlerer Rang) und Sponsor-Seats (unterer Rang) und etwa 400 Presseplätze (Livekommentatorenplätze im oberen Rang, schreibende Presse im unteren Rang), die 106 unterschiedlich großen, bis zu 62 Plätze fassenden Logen (zwischen Mittel- und Oberrang), mit 1.374 Plätzen sowie die 227 speziellen Sitzplätze für Menschen mit Behinderung und ihre Begleitung auf der Haupterschließungsebene, ohne Ebenenwechsel. Die Anzahl der Presseplätze variiert nach Bedarf und setzt sich bei regulären Bundesligaspielen aus 176 Plätzen mit Tisch, 98 ohne Tisch und 90 Kommentatorenplätzen zusammen, insgesamt also 364 Presseplätze. Während der Weltmeisterschaft 2006 wurden 2.600 Plätze zur Verfügung gestellt, von denen 1.000 mit Tisch und 1.000 ohne Tisch im Unterrang West lagen sowie 600 Kommentatorenplätze im Oberrang West.
Bei Bundesligaspielen werden von den rund 25.000 Sitzplätzen im Unterrang jeweils etwa 5.200 Sitzplätze der Nord- und Südkurve in 6.800 Stehplätze umgewandelt (durch den Umbau der Sponsorentribüne auf dem Unterrang West, wo man die Sponsorensitze durch Standardsitze ersetzt hat, wurde die Kapazität um etwa 1.000 Plätze erhöht). Die dadurch erhaltene höhere Zuschauerkapazität wurde zunächst dadurch ausgeglichen, dass diese insgesamt etwa 4.000 Plätze an anderen Stellen des Stadions nicht verkauft wurden. Am 16. Januar 2006 genehmigten die Behörden die Aufstockung auf 69.901 Plätze, so dass nach Abzug aller Medien- und Arbeitskarten seit Beginn der Bundesliga-Rückrunde 2005/06 69.000 Zuschauer bei Liga- und DFB-Pokal-Spielen Platz finden. Die Blöcke 112 und 113 (Südkurve) sind seit der Saison 2006/07 bei nationalen Spielen reine Stehplatzblöcke; lediglich bei internationalen Spielen werden die an Traversen angebrachten Sitze gemäß UEFA- und FIFA-Auflagen eingebaut, in der Regel jedoch nicht genutzt.
Alle Plätze sind überdacht, aufgrund des Windsoges kann es jedoch passieren, dass Regen auf Teile der Ränge fällt. In der Winterpause 2005/06 wurden, um den Komfort weiter zu steigern, die Eingänge der Hauptverteilerebene mit Toren versehen, welche bei Spielen heruntergefahren werden. Dadurch bläst der Wind während der Spiele nicht mehr so stark über die Zuschauerränge. Bei hochgefahrenen Toren wird der Rasen besser belüftet.
Zu Beginn der Saison 2012/13 wurden im Oberrang zwei weitere Sitzreihen installiert und so die Stadionkapazität auf 71.137 Zuschauer, bei internationalen Spielen auf 67.812 Zuschauer erweitert Im April 2013 wurde bekannt, dass die Kapazität bei internationalen Spielen ebenfalls auf 71.000 Zuschauer gesteigert werden soll. Dies soll durch eine bessere Ausnutzung des Platzes auf der Süd- und der Nordtribüne möglich werden.
Im August 2014 wurde die Arena abermals um gut 2.200 Steh- sowie rund 1.500 Sitzplätze erweitert. Dies erfolgte auch mit Hinblick auf die Münchner Bewerbung für die Fußball-Europameisterschaft 2020, für deren Finale eine Kapazität von mindestens 70.000 Sitzplätzen gefordert wird. Eine abschließende Freigabe der Nutzung dieser zusätzlichen Plätze wurde erst im Januar 2015 genehmigt, womit die Arena bei Bundesliga- und DFB-Pokalspielen nun 75.024 und bei internationalen Spielen 69.344 Zuschauer fasst. Eine weitere Kapazitätsanhebung durch den Einbau eines vierten Ranges läge laut dem Finanzvorstand der FC Bayern AG Jan-Christian Dreesen allerdings jedoch noch in weiter Ferne.
Bei Heimspielen des TSV 1860 sind aus Sicherheitsgründen (Pufferblock zwischen Heim- und Gästefans in der Südkurve) nur 71.400 Zuschauer zugelassen.
Die Sponsor- und Business-Seats sowie die Logenplätze sind zusätzlich von den Parkhäusern S0/S1 aus über Rolltreppen und gesonderte Einlasskontrollen erreichbar. Die Ausgabe der Akkreditierungen für Pressevertreter erfolgt im sogenannten Presseclub, der sich in der Ebene 0 unter den Besuchereingängen befindet. Dieser ist über das Parkhaus S1 oder über eine Rampe zu erreichen.
Die Esplanade (Kurt-Landauer-Platz)
Das südlich der Arena anschließende viergeschossige Parkhaus ist mit rund 9.800 Pkw-Stellplätzen das größte Parkhaus eines Fußballstadions in Europa. Auf ihm „liegt“ die Esplanade, 2015 in Kurt-Landauer-Platz umbenannt, die dem Stadionbesucher als Fußweg zur und von der Arena dient. So verbinden die geschwungenen Wege auf der grün gehaltenen Esplanade auf einer Breite von 133 m und einer Länge von 600 m bzw. einer Breite von 136 m und einer Länge von 543 m den U-Bahnhof Fröttmaning und das Parkhaus (je zwei Treppenhäuser pro Parkhausabschnitt) mit der Arena. Gleichzeitig sollen dabei die Besucherströme entflochten und gezielt gelenkt werden. Das Bauwerk beginnt ebenerdig auf Höhe der nördlichen Fußgängerbrücke zur U-Bahn-Haltestelle, führt über das Parkhaus und schließt an den Stadionumgang in acht Metern Höhe an (Ebene 2).
Nördlich des Stadions und am südlichen Ende der Esplanade befinden sich insgesamt 350 Parkplätze für Fanbusse sowie 130 für Menschen mit Behinderung. Im Stadion bzw. direkt am Stadion befinden sich auf zwei Ebenen nochmals 1.200 Parkplätze, womit insgesamt 11.000 Parkplätze zur Verfügung stehen.
Fassade und Dach
Die für die Arena charakteristische Fassade besteht aus 2760 jeweils 0,2 mm dicken Folienkissen aus Ethylen-Tetrafluorethylen, von denen die 1056 Kissen im Bereich der Außenfassade beleuchtet, die 1704 im Bereich des Daches nicht beleuchtet werden. Sie ergeben eine Gesamtfläche von 66.500 m² Die 45° gegen den Uhrzeigersinn angebrachten rautenförmigen Kissen können autonom wahlweise in Rot, Blau oder Weiß und in mehreren Helligkeitsstufen beleuchtet werden. Hierzu ist an jeder Seite ein flacher 3,5 m langer Metallkasten, der Leuchtstoffröhren beinhaltet, die ihr Licht durch parallel nebeneinander liegende Glasscheiben in Weiß, Rot und Blau strahlen. Die Fassade beginnt in einer Höhe von 3,5 m. über dem Zugang Esplanade auf Ebene 2.
Bei Heimspielen des FC Bayern München erstrahlt die Arena in Rot und Weiß, bei denen des TSV 1860 München in Blau und Weiß und bei Länderspielen in Weiß. Am 17. März 2013 wurde die Allianz Arena erstmals anlässlich des St. Patrick’s Day grün beleuchtet. Dies geschah mit grünen Scheinwerfern.[27] Aus Anlass des Beitritts Kroatiens zur EU zum 1. Juli 2013, erstrahlte die Arena am 30. Juni von 22:00 Uhr bis zum 1. Juli um 2:00 Uhr in einem rot-weißen Schachbrettmuster nach dem kroatischen Wappen.[28] Bei Beleuchtungskosten von ca. 50 € pro Stunde wird eine so große Leuchtkraft erzeugt, dass die Allianz Arena in klaren Nächten auch noch von österreichischen Berggipfeln, d. h. aus einer Entfernung von über 75 Kilometern, deutlich sichtbar ist.
Am 22. Mai 2014 gab der FC Bayern auf seiner Homepage bekannt, dass die Luftkissen-Fassade der Allianz Arena demnächst vom Elektronikkonzern Philips mit 8.000 Leuchten mit insgesamt 380.000 LEDs umgerüstet wird. Jeder einzelne Lichtpunkt auf der rund 29.000 Quadratmeter beleuchteten Außenhülle wird sich gezielt und in Echtzeit ansteuern lassen, wodurch dann z. B. Farbverläufe dargestellt werden können. Die drei verfügbaren Farben steigern sich auf ein Farbspektrum von 16 Millionen Farben. Durch diese Umrüstung wird sich außerdem die Umweltbilanz der Arena verbessern, so sollen bis zu 60 % an Energiekosten eingespart werden. Am 12. August 2015 wurde die neue Lichtanlage, deren Einrichtung im Oktober 2014 begann, zum Saisonstart 2015/16 eingeweiht. Auf einer Fläche von 26.000 Quadratmeter wurden mehr als 300.000 LEDs verteilt.
Im Rahmen des Länderspiels Deutschland - Italien am 29. März 2016 erstrahlte die Arena erstmals in den deutschen Nationalfarben Schwarz, Rot und Gold. Anlässlich des Christopher Street Day 2016 wurde das Stadion in der Nacht vom 9. auf 10. Juli 2016 erstmals mit den Farben der Regenbogenfahne beleuchtet.
Unter dem Dach sind Rollos angebracht, die während des Spielbetriebs zum Schutz vor Sonnenlicht geschlossen werden können. Darunter befindet sich eine LED-Lichterkette, die in allen Farben leuchten kann. Wenn der FC Bayern München spielt, leuchtet die Lichterkette rot. Wenn die Münchner ein Tor erzielt haben, wechselt das Licht immer wieder von rot auf weiß.
Aufgrund ihrer Form wird die Allianz Arena oft auch allgemein Schlauchboot, Autoreifen, Luftkissen genannt. Comedian Olli Dittrich verwendet in seiner Rolle als „Dittsche“ die Vokabel „Weißwurststadion“.
Rasen
Die knapp 8.000 m² große Rasenfläche bestand bis zur Sommerpause 2014 aus 2,2 m × 15 m großen Rasenstücken, die je 1,2 Tonnen schwer waren. Seit der Eröffnung musste der Rollrasen mehr als zehnmal neu verlegt werden (zuletzt vom 10. bis 12. September 2012). Diese Prozedur dauerte bis zu zweieinhalb Tage und kostete jedes Mal ca. 100.000 €. Zwischendurch war es nötig, kleinere Flächen aufgrund starker Belastung auszutauschen.
Vor der Saison 2014/2015 wurde im Stadion ein Hybridrasen installiert. Das System der Firma Desso Sports Systems ist eine Mischung aus Kunst- und Naturrasen. 20 Millionen Kunstrasenfasern im Abstand von zwei Zentimetern werden rund zwanzig Zentimeter tief im Boden versenkt. Das natürliche Grün wurzelt zwischen den künstlichen Fasern tiefer und bietet eine strapazierfähigere und ebenere Spielfläche. Das System wird weltweit eingesetzt und bewährte sich bereits bei den Fußball-Weltmeisterschaften 2010 und 2014 sowie in mehreren Premier-League-Stadien in England. In der Fußball-Bundesliga wird das System bisher nur in der Volkswagen Arena des VfL Wolfsburgeingesetzt.
Im September 2016 wies der Rasen in der Arena einen vermutlich durch zu hohe Feuchtigkeit verursachten Pilzbefall auf, der den Rasen löchrig machte und damit die Bespielbarkeit einschränkte. Es bildeten sich großflächig braune Stellen im Rasen. Am 23. September entschied der FC Bayern München als Eigentümer, dass der Rasen komplett abgetragen und ein neues Gras ausgerollt werden soll. Ebenfalls entschied man sich dafür, wieder zum alten Naturgras zurückzukehren, einen neuen Hybridrasen soll es in der Allianz Arena nicht mehr geben.
Der Boden ist aus mehreren Schichten aufgebaut: unter dem 2,3 cm dicken Rasen befindet sich eine Dicksode, dann die obere Rasenschicht, die untere Rasenschicht mit Wasserspeicherfähigkeit, eine Drainageschicht aus Sand und schließlich Frostschutzkies.
Am 2. Juni 2013 musste erstmals in der Geschichte des Stadions ein Spiel wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden.


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